UFC Drosendorf : USV Karlstein (2:5 und 1:3)

Spielbericht KM:
Ein Duell der Tabellennachbarn (vor der Partie), noch dazu ein Auswärtsmatch, das versprach Spannung. Die Spannung hielt dann exakt 8 Minuten bis die Heimischen in Führung gingen. Da war er also wieder, der Auswärtsfluch, das Schreckgespenst der heurigen Saison. Es war dann ein relativ trockenes Mittelfeldgeplänkel, das hüben wie drüben nicht die ganz großen Chancen aufweisen konnte. Bezeichnend dafür war es dann ein langer Ball auf Karlsteins Stoßstürmer Robin Stolba, der wieder für etwas Gefahr sorgte. Sein Tempolauf an den Verteidigern vorbei war dann unaufhaltsam und sein satter Schuss ins lange Eck wäre auch für erfahrenere Torhüter wohl eine Klasse zu stark gewesen (24'). Positiv zu erwähnen ist hier dann der Tormann der Drosendorfer. Er hielt das Unentschieden für seine Vorderleute immer wieder fest bzw. hielt diese Vordermänner im Spiel. So auch in der 43. Minute, zumindest vorerst. Den ersten Schuss von Smrcka konnte er gut zur Seite parieren. Stürmer Stolba verstand dann aber am schnellsten was da vor ihm passierte, lief zum Spielgerät und chipte dieses erneut in die Mitte wo Jiri Smrcka nur noch ins leere Tor einköpfen musste (43'). Ja, hier steht, wirklich, dass der USV auswärts mit einer Führung in die Kabine geht, mittlerweile ist sowas ja schon schwer zu glauben. Aber der USV brachte endlich einemal auch auswärts seine Pferdestärken auf den Platz und war unterm Strich verdient vorne.

Die Pausenansprache von Coach Rudi Pany dürfte dann in etwa so gelautet haben: Burschen, auch wenns ned so ausschaut, aber wir spielen daheim.Glaubts ma das, wir spielen wirklich ned auswärts." Spielerisch war das nach der Pause nämlich das Bild, dass die Karlsteiner zeichneten. Gleich in Minute 48 brachte Smrcka einen Freistoß in den Strafraum, Stolba stieg am höchsten und verlängerte den Freistoß zum 1:3 ins gegnerische Gehäuse. Drosendorf gab sich aber noch nicht geschlagen. Aus abseitsverdächtiger Position schlug der Heimische Topscorer zu (55'). Aber quasi im Gegenzug wieder Karlstein: Ein Lochpass auf Smrcka, der legt sich den Ball vor, wird dabei vom Drosendorfer Schlussmann erwischt und dem Schiedsrichter blieb garnichts anderes über, als den Klang seiner Tröte über den Platz hallen zu lassen. Stolba trat an, schoss dem Tormann in die Hände, der konnte den Ball aber nicht festhalten und so fiel der Ball doch hinter die Linie. Die Ecke erraten, aber angesichts der gewaltigen Schusskraft des Tschechen doch machtlos, 2:4 für Karlstein (60'). Und Stolba hatte immer noch nicht genug. Zwei Mal gewinnt er einen Pressball und lässt dann dem Tormann zum viertem Mal am Tag im direkten Duell keine Chance (69'). Es folgten dann noch ein paar gute Chancen der Karlsteiner, wo der Tormann der Heimischen sich noch auszeichnen konnte und stellenweise Szenenapplaus der heimischen Fanszene erntete.  Am Ende brachte die Stolba-Smrcka Kombi aber den ersten Auswärtssieg nach Karlstein.

Für den Spruch des Tages sorgte der heimische Linienrichter. In einer Meinungsverschiedenenheit mit den Auswärtsfans meinte er ganz trocken: Im Prinzip is des eh wuascht. Am Ende des Tages ist das Mutterland des Fußballs immer noch England." Somit löste sich die Meinungsverschiedenheit in Gelächter, ein schöner Sonntag.


Spielbericht U23:

Die U23 hatte einen ähnlichen Spielverlauf, man könnte meinen, die Kampfmannschaft hätte sich das abgeschaut. Es war eine holprige Anfangsphase und quasi mit Chance Eins geht Drosendorf in Führung. Einen Kopfball des Angreifers konnte man getrost als "Kerze" bezeichnen, alle Karlsteiner waren dann mit nach oben schauen beschäftigt. Nur ein Drosendorfer wollte zum Kopfball aufsteigen und nickte ein (5'). Es folgte eine Angriffswelle der Karlsteiner (7', 11' und 12') ehe wieder Drosendorf Strafraumluft schnupperte. "Des anzige Positive do heit: i graig a gscheide Foab" fasste ein Karlsteiner Zuschauer zusammen. Immer wieder spielten sich die Karlsteiner gute Chancen heraus, es fehlte aber die letzte Präzision beim berühmten "letzten Pass" oder der Abschluss war nicht kaltschnäuzig genug. Dann die Schrecksekunde: die Karlsteiner mussten ohnehin schon kräftig routieren (aus dem Match der Vorwoche fehlten fünf Spieler) und in der Schlussminute der ersten Halbzeit blieb auch der angeschlagene Ruthner liegen und signalisierte Coach Pany das Ende seines Arbeitstages. Wer konnte ahnen, dass diese Schrecksekunde später zum Sieg wesentlich beitragen konnte.

In der Pause war es dann eine sehr direkte Ansprache des Coaches. Und die zeigte Wirkung. Die Gäste starteten konzentrierter und motivierter in die Partie. Auch der eingewechselte Matthias Kuna trieb seine Mitspieler immer wieder an, noch mehr zu investieren. Es war aber trotzdem, ergebnistechnisch, das selbe Bild wie noch vor der Pause: Karlstein spielte sich Chance um Chance heraus, aber der Ball wollte nicht hinter die Linie. Eine sogenannte "linke Klebe" von Weixelbraun, ein Lattenschuss von Konopatsch oder ein schwieriger Volleyversuch von Kapitän Daniel Kuna waren nicht von Erfolg gekrönt. Und dann kam Matthias Kuna mit seiner mittlerweile geheimen Spezialität: ein abgerissener Distanzschuss erwischte den Drosendorfer Tormann eiskalt und plumbste hinter ihm ins Tor (78'). Kuna, auch noch ausgerutscht, erwies sich als Wiederholungstäter: Jeden Breiteneicher Kicker reißt es heute noch wenn man die Wörter Kuna und Distanzschuss in einem Satz verwendet.  Apropos Kuna: die Kuna-Brüder drehten jetzt so richtig auf. Einen Weixelbraunchip über die Abwehr wollte Daniel Kuna versenken, er erwischte aber den Ball nicht. Zum Glück, denn der Drosendorfer Verteidiger und Tormann segelten vor lauter Überraschung über diese kluge Finte ebenfalls am Ball vorbei und der Karlsteiner Kapitän stand mit dem runden vor dem leeren Eckigen: 2 zu 1 für Karlstein (79'). Die Schlussphase war dann wie das Wetter an diesem Sonntagmittag: heiß. In Drosendorf wurde anscheinend nicht nur die Uhr- sondern gleich eine ganze Jahreszeit zurückgestellt. Drosendorf wollte den Ausgleich und dann Umschaltspiel Karlstein: Gererstorfer auf Kuna M., der steckt durch auf Burgsteiner, der lässt den Ball locker lässig prallen ("Lass knacken Burgi" war da das saloppe Kommando von Matthias) und nach den Zuckerpässen der überlegte Abschluss. Die Zwangspause hat Matthias offensichtlich gut getan, wild Draufknallen war gestern bei ihm. Er legte den Ball ins Tor zum 1:3 Endstand aus Drosendorfer Sicht (86').



Torfolge Kampfmannschaft:

08' 1:0 Tor UFC Drosendorf

24' 1:1 Tor durch Robin Stolba
43' 1:2 Tor durch Jiri Smrcka
48' 1:3 Tor durch Robin Stolba
55' 2:3 Tor UFC Drosendorf
60' 2:4 Tor durch Robin Stolba
69' 2:5 Tor durch Robin Stolba



Torfolge U23:

05' 1:0 Tor UFC Drosendorf
78' 1:1 Tor durch Matthias Kuna
79' 1:2 Tor durch Daniel Kuna
86' 1:3 Tor durch Matthias Kuna



Vorschau:

Das letzte Heimspiel der Saison steht an: SVU Langau gastiert samstagnachmittag im Thayalad-Stadion. Die Langauer fügten Karlstein in der Vorsaison die wohl bitterste Niederlage der vergagenen Spielzeit zu. Erst in der Schlussphase konnten sie daheim ein Spiel drehen, nachdem Karlstein einen Elfmeter vergeben hatte. Doch das ist alles Schnee von vorgestern! Der USV Karlstein hat durch die jüngsten Erfolge Fahrt aufgenommen, sich auf 18 Punkte und Rang 6 vorgekämpft. Lediglich zwei Punkte fehlen auf den Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten. Da steht viel auf dem Spiel für die Pany-Truppe: Das obere Tabellendrittel ist der Anspruch den die Mannschaft sich vor der Saison gesetzt hat. Die U23 kann ebenfalls den einen oder anderen Tabellenplatz gut machen, mit einem Sieg. Ankick dafür ist um 12:00 Uhr. Die Kampfmannschaft kickt dann zwei Stunden später um 14:00. Beide Mannschaften hoffen auf zahlreiche Unterstützer im letzten Heimspiel des Jahres.


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