USV Geras : USV Karlstein (1:3 und 2:0)

Spielbericht KM:

Im letzten Spiel des Jahres 2019 gastierte der USV Karlstein in der Ferne beim USV Geras. Für die Karlsteiner galt es zu beweisen, dass man sich beim letzten Auswärtssieg keinen „Ausrutscher“ geleistet hat, sondern auch Auswärtsspiele gewinnen kann. Und der USV zeigte das von der ersten Minute an. Gleich mit der ersten Aktion setzte Robin Stolba seinen Landsmann Jiri Smrcka mustergültig ein. Ganz Geras borgte sich dann den berühmten „Reklamierarm“ von Manuel Neuer aus München aus, weil sie alle dachten das war Abseits. Doch der Schiedsrichter lies weiterlaufen, genauer gesagt lies er Smrcka weiterlaufen, um den Geraser Schlussmann herum und der Abschluss aufs leere Tor war dann kein Hindernis mehr für Smrcka (01‘). Die Heimischen wollten sich nun, wie gewohnt, kämpferisch in die Partie einbringen. Doch der USV hielt gut dagegen. So konnte Trainer Rudi „Die Blutgrätsche“ Pany seinem Spitznamen gerecht als letzter Mann eine sehr gute Torchance verhindern (10‘); mit einer spektakulären Flugeinlage grätschte er den Ball aus dem Gefahrenbereich, alles sauber. Danach zeigte Patrick Popp, warum er diese neue Frisur gewählt hat. Ganz wie sein bekanntes Double beim SSC Napoli, Dries Mertens, setzte er zum Sololauf über das halbe Feld an, den gut platzierten Schuss konnte der Geraser Tormann aber wieder parieren (12‘). Die dickste Chance auf ein Tor hatte dann erneut Smrcka. Wendl setzte sich an der Seite durch, brachte die Flanke an die zweite Stange, wo Stolba die Kugel volley weiterverarbeitete und zurücklegte auf Smrcka. Der traf den Ball eigentlich perfekt, vielleicht etwas zu perfekt, denn der wuchtige Direktschuss ging an die Latte (22‘). 

Knappe 10 Minuten später hatten sich die Geraser nun endgültig zurück ins Spiel gekämpft. Einen Distanzschuss konnte Ringl-Allinger aufgrund eines Zusammenstoßes nicht festhalten, der gegnerische Stürmer verzog dann aber aus fünf Metern Entfernung komplett (33‘). Bei dem Zusammenstoß vom Karlsteiner Schlussmann dürfte er ein kleines Wehwehchen davongetragen haben, er musste behandelt werden.  Dann etwas Filmreifes: Bei einem Freistoß knapp vor der Strafraumgrenze warf sich Karlsteins Daniel Pescher hinter der Mauer auf den Boden, um bei einem Flachschuss den Ball blocken zu können. Wäre der Freistoß nicht in der Mauer gelandet, sondern drunter durch, wäre der schlaue Fuchs zur Stelle gewesen (39‘). Mit der nächsten Möglichkeit nutzte der USV Geras dann sein Chancenplus der letzten Minuten aus: eine Hereingabe von der Seite konnte Tormann Ringl-Allinger nicht festhalten, sondern nur nach vorne hin abtropfen, da stand aber ein Geraser Spieler und drückte den Ball hinter die Torlinie (41‘). Da war wohl auch noch der Zusammenprall von kurz davor mitverantwortlich. Sein Selbstvertrauen holte sich der Tormann aber nur kurz darauf wieder zurück: einen sehr guten Kopfball fischte der Jungpapa und Häuslbauer Champions League-tauglichh aus dem unteren Eck. Somit war der Pausenstand 1:1.


Die zweite Hälfte begann beinahe so gut wie die Erste. Stolbas gefühlvoller Schlenzer ging aber knapp am Kreuzeck vorbei (46‘). Bei seiner nächsten Ballaktion machte er es aber besser: Stolba schickt Smrcka in die Gasse, diesmal spielt ein Geraser Verteidiger dann Baumfäller und sägt den tschechischen Stürmer um. Den fälligen Strafstoß knallt Stolba wuchtig rechts unten aus seiner Sicht ins Tor (51‘). Da war der Tormann noch dran, aber angesichts der Schusskraft machtlos. Nach etwas mehr als einer Stunde begannen die Geraser dann mit dem Kartensammeln. Zuerst streichelte ein Geraser den Karlsteiner Jungspund René Wendl etwas zu fest im Gesicht. Für diese „Zärtlichkeit“ gabs Gelb, die zweite für den Spieler, der dampfte ab unter die Dusche. Dann musste der Schiedsrichter zwei Mal ans Regelwerk erinnern. Zuerst unterhielt er sich mit dem (mittlerweile muss man sagen: damaligen) Trainer von Geras, kurz darauf dann mit Karlsteins Christian Gererstorfer. Der solle gefälligst hinter dem eigenen Tor aufwärmen. 
Dann gabs wieder ein sportliches Highlight. René Wendl probierte es gefühlvoll, verzog aber (72‘). Eine Minute später traf er, aber angeblich aus Abseitsposition. Der Videoschiedsrichter griff nicht ein, da dürfte Wendl wohl wirklich zu früh gestartet sein, auch wenn mans nur schwer glauben mag. Dann gabs gelb für Karlsteins Kapitän Hannes Kothbauer-Pany. Er war mit einer Schiedsrichterentscheidung unzufrieden und teilte eben jenem das etwas zu lautstark mit.  
In der 83. Minute machte das starke Tschechenduo Smrcka-Stolba  den Deckel auf die Partie drauf. Ecke Smrcka, Kopfball Stolba, Tor 1:3 für Karlstein. Dass sich da ein Geraser Innenverteidiger und der Tormann gegenseitig im Weg standen kam dem Tschechen genauso zu Gute, wie seine Sprungkraft. In der Schlussphase behob der USV Geras so ein Platzproblem dann auf die unkonventionelle Art: ein weiteres Foulspiel eines ohnehin schon mehrmals auffälligen gelbverwarnten Spieler brachte den Geraser Kapitän derart in Rage, dass er lautstark und wild fluchend anmerkte, was er von den ganzen gelben Karten hielt. Dafür gabs auch für ihn die zweite Gelbe und so verlies der insgesamt zweite und dritte Geraser das Spielfeld noch ein paar Minuten vor dem Abpfiff (90‘). Dann war das tor- und kartenreiche Spiel auch schon vorbei. 


Spielbericht U23:

Die U23 musste im letzten Spiel der Saison eine eindeutige Niederlage einstecken. Das positivste an dem Spiel war noch, dass es zu einem Generationenzusammenspiel kam. Papabär Robert Schlosser konnte gemeinsam mit Sohnemann Fabian Ehn auflaufen. Der hatte nämlich am selben Tag Maturaball und war deshalb zeitlich etwas eingeschränkt. Leider konnte er weder aus dem Spiel heraus noch am ruhenden Ball seine mittlerweile schon oft bewiesene Stärke ausspielen. Die Befürchtungen, Geras würde so hart und brutal spielen wie immer konnte sich dieses Mal nicht bewahrheiten. Es entstand sogar eine faire und gute Partie. Unterstrichen hat diese Fair Play Partie eine Aktion bei einem Elfmeter für Geras: der eine Geraser erwischte den Sturmpartner im Karlsteiner Strafraum, der ging zu Boden und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Der Schütze aus Geras gab aber gegenüber Karlsteins Tormann Richard Damberger an, den Ball einfach nur in die Mitte zu rollen, da es kein Elfmeter war. Eine sehr große Geste, die man so nicht oft sieht. Der Pausenstand war demnach 0:0 In der zweiten Halbzeit war es Geras das mit einem Freistoß in Führung ging. Den Freistoß chipten die Heimischen nach links in den Strafraum dort köpfte ein Spieler den Ball zur Mitte und dort wartete ein Stürmer mutterseelen alllein und konnte einschieben (55‘). In der 66. Minute gabs dann auch noch ein zweites Tor für Geras. Bedenkt man, dass es teilweise die selben Spieler waren, die noch vor einem halben Jahr beim letzten Aufeinandertreffen gleich vier Reservespieler rücksichtslos verletzt hatten, so war es diesmal eine faire Partie von zwei Mannschaften die Fußball spielen wollten. So solls bitte in Zukunft weitergehen.


Torfolge Kampfmannschaft:


01' 0:1 Tor durch Jiri Smrcka

41' 1:1 Tor USV Geras

51' 1:2 Tor durch Robin Stolba

24' 1:3 Tor durch Robin Stolba




Torfolge U23:

55' 1:0 Tor SVU Geras

66' 2:0 Tor SVU Geras




Vorschau:

An dieser Stelle ein kleiner Rücklick auf die erste Hälfte der Saison. Der USV steht auf dem dritten Tabellenplatz mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz 2, aber auch nur mit einem Punkt Vorsprung auf Rang 5. Top 3 und das obwohl man auswärts lange brauchte um etwas Zählbares mitzunehmen, das gelang nur aufgrund der blütenweißen Weste in den Heimspielen, in denen man teilweise torreiche Siege feierte. Jetzt geht es in die verdiente Winterpause, ehe mit leichten Hallenkickerl dann wieder Fußball gespielt wird. Das nächste Meisterschaftsspiel bestreitet der USV Karlstein aller Voraussicht nach am 22. März 2020, auswärts beim SVU Japons. Der USV bedankt sich bei allen, die den Sportverein in der ersten Hälfte der Saison 2019/2020 tatkräftig unterstützt haben und hofft, alle in der Rückrunde wieder gesund, munter und lautstark wie gewohnt anzutreffen. 

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